Als „Tests für den Ernstfall“ fungieren Katharina Lüdickes Bauten gleichermaßen auch als Anleitungen zum Ausstieg. Sie bieten Zufluchts- und Rückzugsorte zugleich. Die Behausungen offerieren Überlebensmöglichkeiten außerhalb einer auf Konsum und alltägliche Bequemlichkeit ausgerichteten Gesellschaft, kalkulieren dabei aber, …

Katharina Lüdicke
A.S.M.W. 2035, Installationsansicht Umweltbundesamt Berlin
Floß, Zelt, Altholz, Pflanzen, verschiedene Materialien, 220 x 200 x 300 cm,

 … wie das Beispiel A.S.M.W. 2035 zeigt, immer auch das Scheitern mit ein. Sie müssen nicht zwangsläufig funktionieren, sondern zeigen vielmehr einen möglichen Weg auf.

Hierin liegt gleichfalls der Unterschied zu den Projekten, die unter den Stichworten „Zwischennutzung“, „mobile“ oder „temporäre Architektur“ in der architektonischen Praxis inzwischen Gang und Gäbe sind. Trotz aller Ernsthaftigkeit des Unterfangens bleibt für Lüdicke das unkonventionelle Moment ihrer Bauten, die Suche nach neuen Werkstoffverbindungen und danach, wie vorhandene Materialien oder Bauelemente anders als gewöhnlich eingesetzt werden können, zentral.

Fiona McGovern, 2011

Katharina Lüdicke
„Urlaubsbewässerungssystem“, Detail der Installation

Katharina Lüdicke
Entwurfszeichnung
Graphit, Fasermaler und Tusche auf Papier
29 x 21 cm